1. Wie hat sich der Immobilienmarkt insgesamt und der Neubaumarkt im Besonderen in den letzten ein bis zwei Jahren entwickelt?

Seit der Kreditimmobilienmaßnahmen-Verordnung (KIM-V) im Sommer 2022 und den Zinssprüngen der EZB ist das Transaktionsvolumen in Tirol schneller gesunken als die Motivation fürs Fitness-Studio im Feber. Es war ein ziemlicher Einbruch, aber die Jahre davor waren auch außergewöhnlich gut – fast wie eine Dauerparty im Immobilienmarkt. Und das war auch nicht gerade gesund für den Markt.

2. Welche Auswirkungen erwartest du kurzfristig für Bauträger und Makler?

Es sieht so aus, als würden einige Bauträger und Makler das Handtuch werfen. Für manche Bauträger ist es so, als säßen sie auf heißen Kohlen, und manche Makler müssen ihre überbewerteten Immobilien jetzt wohl oder übel loswerden. Kunden wollen aktuell mehr, und wir müssen liefern – das ist für uns Herausforderung und Ansporn zugleich. Hinsichtlich der Preisentwicklung gab es bereits in den letzten Monaten Preiseinbrüche bei Bestandsimmobilien. Neubaupreise blieben dagegen stabil. Bei faktischen Verkäufen haben wir eher sogar weiter steigende Durchschnittspreise erlebt, denn Qualität bleibt auch in dieser Phase gefragt – besonders in Bestlagen.

3. Wird der Neubau in Zukunft billiger?
Die Anzahl fertiggestellter Wohnungen in Tirol nimmt seit 2022 ab – 2024 werden wir wohl kaum die 3.000er-Marke knacken, was uns knapp über der Zahl neuer Haushalte hält. Klingt nicht gerade nach einem Wohnungsüberschuss, oder? Aktuell habe ich das Gefühl, viele warten auf die „Sale-Aktionen“ im Neubau, die aber wohl nie kommen werden, denn das Angebot ist rückläufig, die Baupreise sinken zumindest nominell nicht und die Gemeinden erschweren die Situation oft durch Bausperren, Bebauungspläne, Raumordnungsverträge und dergleichen, was am Ende nicht zu niedrigeren Bau- und Entwicklungskosten führt. Die Glaskugel hätte jeder gerne, aber ich persönlich wette eher nicht auf sinkende Neubaupreise, sondern eher mit einer mittel- und langfristigen Verknappung von Wohnraum im Neubau.

4. Wie werden sich Menschen in Tirol dann künftig (Neubau-) Immobilien leisten können?
Mit den erwarteten Zinssenkungen und höheren Löhnen sieht es gar nicht mehr so düster aus. Wer demnächst eine Immobilie erwerben möchte und die nötige Liquidität hat, der kauft wahrscheinlich am besten jetzt bis zum Sommer – bei einem hohen Angebot am Markt mit maximaler Auswahl und guter Verhandlungsposition.
Das gilt nicht nur für Eigennutzer, sondern auch für Anleger.

5. Welche Immobilien stehen bei euch aktuell im Verkauf?
Also, wir haben in letzter Zeit richtig Gas gegeben, um unsere angefangenen Immobilienprojekte pünktlich über die Ziellinie zu bringen – und zwar schlüsselfertig. Momentan haben wir noch neun schicke Wohnungen in drei Neubau-Objekten zu vergeben. Da ist für jeden was dabei, egal ob für den cleveren Anleger oder den glücklichen Eigennutzer: Die Kleinwohnanlage one64 befindet sich direkt an der Innsbrucker Innpromenade in Innsbruck. Unsere Öko-Stadtvilla Rainer Maria mit insgesamt nur vier Einheiten befindet sich mitten im Pradler Villenviertel und das Projekt cero5 mit insgesamt 15 Wohneinheiten befindet sich in Bestlage im Herzen von Wattens. Daneben haben wir noch eine Reihe weiterer Projekte in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, um auch mittelfristig qualitativ hochwertigen Wohn- und Lebensraum in Tirol anbieten zu können.
Beim Verkauf unserer Neubau-Wohnungen sind wir dabei wie stolze Eltern bei einem Schönheitswettbewerb – jeder glaubt, dass sein Baby das schönste ist.
Nur bei uns stimmt’s auch noch.