Immobilienmaklerin
InnReal Wohn- und Wirtschaftsimmobilien GmbH
Chief Business Development Officer
KAIROS Holding GmbH
1. Wie definiert KAIROS das Konzept des nachhaltigen Wirtschaftens? Welche Faktoren spielen dabei eine wesentliche Rolle?
DAVID KRANEBITTER: Nachhaltigkeit ist nur ein Schlagwort, solange es nicht mit Leben gefüllt wird. Wird Nachhaltigkeit nur unter dem ökologischen Aspekt gesehen, bleibt es wohl beim Schlagwort. Wir bei der KAIROS entwickeln unsere Projekte derart, dass sie unseren Ansprüchen sowohl in ökologischer als auch ökonomischer und sozialer Hinsicht gerecht werden. Es geht darum, Wohn- und Lebensräume ganzheitlich und über den gesamten Lebenszyklus zu denken. Sie sollen für den Käufer werthaltig bleiben und ihn möglichst lange begleiten. Genauso wichtig ist es uns, soziale Aspekte zu verfolgen. Das Projekt Rainer Maria in der Rilkestraße im Innsbrucker Stadteil Pradl entstand zum Beispiel aus einem leerstehenden Gebäude, dessen Bestandsobjekt wir während der Entwicklungszeit den Tiroler Sozialen Diensten kostenfrei zur Verfügung gestellt haben, um darin Frauen und Kinder in Notsituationen unterzubringen. Dieses Pilotprojekt war so erfolgreich, dass wir in Telfs im Tiroler Oberland bereits mit einem zweiten derartigen Projekt starten.
2. Trotzdem ist beim Bau der nachhaltigste Hebel jener der Ökologie. Welche Baustoffe siehst du als vielversprechend für die Zukunft?
DAVID KRANEBITTER: Es gibt für uns nicht den einen, einzigen Baustoff der Zukunft. Dies gilt es, je nach Projekt, der Zielgruppe und deren Bedürfnissen sowie der Umgebung abzustimmen. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft setzen wir vermehrt auf nachwachsende und wiederverwertbare Baustoffe und versuchen Materialien aus der Umgebung mit einzubeziehen. Vielversprechende Ansätze sind außerdem klimaneutrale Ziegel oder zementfreier Beton, die in den kommenden Jahren hoffentlich zur Marktreife gelangen und kosteneffizient zur Verfügung gestellt werden können. Ein Trend, den wir innerhalb der Kairos aufgreifen, geht in Richtung Renovierung und Nutzung von Bestandsobjekten. Wir müssen hier unsere Verantwortung als Bauträger verstärkt wahrnehmen und Bestehendem neues Leben einhauchen, anstatt immer nur Neues zu schaffen. Im Wipptal setzen wir in Bälde ein derartiges Projekt um, bei Rainer Maria war es in der Tat sinnvoller, das bestehende Gebäude abzutragen und einen neuen Baukörper zu schaffen. Vor allem in Hinblick auf die Energieeffizienz, die ökologische Bilanz und die Lebensqualität war es in diesem konkreten Fall der bessere Zugang.
3. Wie sollte eine effiziente Energieversorgung zukünftig gestaltet werden? Welche Aspekte sind dabei besonders wichtig, um nachhaltige Energiequellen zu fördern?
DAVID KRANEBITTER: Zum einen wird Energie immer öfter lokal gedacht, also direkt am Eigenheim erzeugt. Zum anderen sehe ich für die kommenden Jahre verstärkt den Trend Richtung Energiegemeinschaften, die es ermöglichen, Strom, Wärme und Biogas gemeinsam zu nutzen.
BEATE STRUGGL: Das Thema der Energie ist nicht nur vom ökologischen Standpunkt aus sinnvoll, sondern wird auch in Hinblick auf die Betriebskosten für unsere Kunden und Partner bei der InnReal immer wichtiger, hat also auch eine ökonomische Dimension. Wohnungskäufer werden sensibler. Beim Projekt Rainer Maria passiert die Energiegewinnung über eine Grundwasserwärmepumpe, ein in Hinblick auf zukünftige Kosten momentan eines der führenden Systeme. Hier sind die Initialkosten zwar höher, am Ende rechnet sich die Investition jedoch.
4. Was macht das Projekt Rainer Maria besonders und einzigartig? Welche Besonderheiten zeichnen es aus?
BEATE STRUGGL: Neben den ökologischen Aspekten finde ich besonders schön, dass sich das Projekt optimal in das Landschaftsbild des Stadtteils Pradl einfügt: Der Neubau wurde in der Konzeption sowie der Kubatur bewusst an das ursprüngliche Bestandsgebäude angelehnt. Auch die Bäume und die Vegetation im Gartenbereich wurden so gut es ging trotz Baustelle erhalten. Richtig geflasht bin ich persönlich von der Dachterrasse, die einen atemberaubenden und einzigartigen 360-GradRundumblick in die Berge bietet. Zudem bietet das Projekt mit seinen nur vier Einheiten viel Privatsphäre. Die zwei kleineren Wohnungen lassen sich je nach Lebensphase bei Bedarf auch zusammenlegen und wieder teilen, was dem Trend des Mehrgenerationenwohnens entgegenkommt.
5. Welche Entwicklungen und Trends prägen die Zukunft des Wohnens im Allgemeinen?
BEATE STRUGGL: Alle Wohnungen im Projekt Rainer Maria verfügen über großzügige Freiflächen, Balkone und Terrassen, was vor allem im urbanen Bereich heute essenziell ist und in Zukunft noch wichtiger werden wird. Wohnräume müssen ganzheitlicher und im Sinne eines Work-Life-Blendings flexibler gedacht werden. War die Lebenswelt zu Hause früher ein rein privater Bereich, so müssen heute mehrere Funktionen in einem Raumkonzept untergebracht werden – Stichwort Homeoffice. Man muss auf die Entgrenztheit von Wohnen und Arbeiten Rücksicht nehmen, dabei soll der Raum jedoch immer auch lebenswert bleiben. Die Einheiten werden teilweise kleiner, dafür feiner. Die Leute sind bereit, mehr Geld für Qualität auszugeben, wenn sie dafür genau das bekommen, was ihren Bedürfnissen entspricht. Zukunftsorientiertes Bauen braucht heute den Blick aufs Morgen, mit Wohnkonzepten, die daran angepasst werden können. Mit Rainer Maria ist uns das sehr gut gelungen, wie ich finde.
Immobilienmaklerin
InnReal Wohn- und Wirtschaftsimmobilien GmbH
Chief Business Development Officer
KAIROS Holding GmbH